Für Kaiser, Reich und Vaterland · Jüdische Soldaten · Eine Geschichte vom 19. Jahrhundert bis heute by Berger Michael

Für Kaiser, Reich und Vaterland · Jüdische Soldaten · Eine Geschichte vom 19. Jahrhundert bis heute by Berger Michael

Autor:Berger, Michael [Berger, Michael]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Sachbuch
ISBN: 9783280055854
Herausgeber: Orell Füssli Verlag
veröffentlicht: 2015-11-02T00:00:00+00:00


1. Die merkwürdige und verstörende Geschichte des Generalfeldmarschalls, Generalinspekteurs der Luftwaffe und Generalluftzeugmeisters Erhard Milch731

Die Karriere eines Opportunisten und aktiven Mitläufers

Milch wurde als Sohn eines Marinebeamten geboren und trat im Februar 1910 nach bestandenem Abitur als Fahnenjunker in das »Fußartillerie-Regiment von Linger732 (Ostpreußisches) Nr. 1«733 ein. Ein Jahr später wurde er zum Leutnant ernannt. Milch interessierte sich für den Dienst bei der hoch angesehenen fliegenden Truppe. Die Versetzung dorthin gelang ihm jedoch nicht. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war er Adjutant im II. Reserve-Bataillon des »Fußartillerie-Regiments von Dieskau (Schlesisches) Nr. 6«734. Im Jahre 1915 wurde er zum Flugzeugbeobachter ausgebildet und an der Front eingesetzt. Milch erhielt für seine Einsätze das Eiserne Kreuz I. Klasse verliehen. 1916 wurde Milch zum Oberleutnant ernannt und war in dieser Funktion Adjutant des Schulkommandeurs der Fliegerschule Alt-Autz in Kurland. Bei Kriegsende war Erhard Milch Hauptmann und führte die »Jagdgruppe 6«.

Nach 1918 war Erhard Milch wie viele ehemalige Offiziere des Kaiserlichen Heeres beim Grenzschutz Ost, dort Führer der »Freiwilligen Fliegerabteilung 412«, dann Führer der »Polizeifliegerstaffel Königsberg«. Erhard Milch verließ bald den Polizeidienst und wurde bei der »Danziger Luftpost GmbH« Geschäftsführer.

Erhard Milch wurde mit 33 Jahren Technischer Direktor und Vorstandsmitglied der 1926 gegründeten »Deutschen Lufthansa AG«, später dann Aufsichtsratsvorsitzender und Präsident.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde er von Hermann Göring angeworben und trat in die NSDAP ein. Als Staatssekretär im Reichsluftfahrtministerium war er in den 1930er Jahren für den Aufbau der Luftwaffe zuständig, wurde in die Luftwaffe als Oberst aufgenommen, 1934 dann Generalmajor, 1935 Generalleutnant, 1937 General der Flieger und Generalinspekteur der Luftwaffe als Vertreter Görings, 1938 Generaloberst und 1940 zum Generalfeldmarschall ernannt. Erhard Milch wurde 1941 nach dem Selbstmord Ernst Udets als Generalluftzeugmeister der Leiter der technischen Entwicklung und der Rüstungsproduktion der Luftwaffe. Somit war er auch verantwortlich für die Menschenversuche der Luftwaffe im Konzentrationslager Dachau. Nach dem Selbstmord von Ernst Udet hatte Milch die Aufgabe, die Versäumnisse und Fehler seines Vorgängers die Luftrüstung betreffend aufzuarbeiten.

Nach der Umstrukturierung des Reichsluftfahrtministeriums und der Abgabe der Luftrüstung an das Rüstungsministerium wurde Erhard Milch zum Stellvertreter Speers ernannt, war aber eigentlich entmachtet und »kaltgestellt«.



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